Viele der alten Counter-Strike:Source und CS:GO-Größen hatten in den letzen Jahren sehr viele Problem mit der neuen Generation junger Profi-Spieler mitzuhalten. Neben dem legendären Virtus.pro-Lineup schwächelten auch Teams wie Natus Vincere, G2 Esports und Fnatic in der Vergangenheit. Eines der prominentesten Beispiele für Misserfolg ist und bleibt aber das schwedische Team Ninjas in Pyjamas.
Das einst beste Team der Welt im freien Fall
ESL One Cologne 2014: Ninjas in Pyjamas holt nach zwei verpassten Titeln endlich den ersehnten Major-Titel. Auch die nächsten zwei Major-Events kam NiP bis ins Finale und gehörte dadurch zu den besten Teams der Welt, lediglich die schwedische Konkurrenz Fnatic war stets ein bisschen besser. Trotz des Erfolgs zieht sich Robin 'Fifflaren' Johansson zurück und beendet seine aktive Karriere. An seiner Stelle wird
Mikail 'Maikelele' Bill verpflichtet, doch bereits beim nächsten Major ist der nächste Spieler unter Vertrag, der heutige ENCE-Spieler
Aleksi 'allu' Jalli muss sich beweisen.
ESL One Cologne 2015: Zum ersten Mal in der CS:GO-Geschichte ist Ninjas in Pyjamas nicht im Finale, die Schweden scheiden im Viertelfinale gegen Virtus.pro aus. Dennoch bleibt NiP unter den besten Teams der Welt und erreicht in die nächsten beiden Valve-Events stets die Playoffs. Nach der DreamHack Cluj-Napoca ist es dann auch für allu Zeit zu gehen, stattdessen wird Jacob 'pyth' Mourujärvi verpflichtet.
ESL One Cologne 2016: Erstmals verpasst NiP die Qualifikation zu den Playoffs, die Schweden verlieren in der Gruppenphase gegen FlipSid3 Tactics mit 1:2. Somit hatte das schwedische Team keinen Legenden-Status mehr und muss sich somit über den Offline Qualifier für das nächste Major qualifizieren.
ELEAGUE Atlanta 2017: Vega Squadron schießt NiP im Elimination-Matchup mit 16:2 vom Server wodurch die Ninjas nicht am Major teilnehmen dürfen. Gleichzeitig bedeutet dies, dass NiP in den Open Qualifier muss. Auch dieses Mal muss ein Spieler dran glauben und pyth räumt wieder seinen Posten. Für ihn wird der junge AWP-Spieler William 'draken' Sundin von Epsilon verpichtet. Im Juni 2017 war es dann soweit, der „King of Banana“
Adam 'Friberg' Friberg musste das Team für
Fredrik 'REZ' Sterner verlassen. Damit begann die Lineup-Rochade erst richtig, denn auch bei den nächsten beiden Major-Events schafft NiP die Qualifikation nicht. Neben draken flog nun auch der InGame-Leader
Richard 'Xizt' Landström aus dem Lineup. Xizt spielte daraufhin kurz bei FaZe Clan als Standin und gewann die IEM Sydney 2018. Verpflichtet wurden die Fnatic-Spieler
Jonas 'Lekr0' Olofsson und
Dennis 'dennis' Edman.
Rehabilitation und Rückkehr unter die Top-Teams
Endlich schafft man es die Hürde der Online Qualifier zu nehmen und sich für das europäische Minor des FACEIT Major London 2018 zu qualifizieren. Im alten NiP-Stil dominieren die Schweden das Event, sichern sich die Teilnahme am Event und gewinnen zum ersten Mal in der Geschichte des Teams das europäische Minor. Immerhin ein Erfolg den das frühere NiP-Team nicht feiern konnte.
Wie viel die Qualifikation nach drei verpassten Events dem Team und vor allem Christopher 'GeT_RiGhT' Alesund bedeutete war nach dem Sieg gegen OpTic Gaming deutlich zu sehen und zu spüren. Trotz der großen Freude und der Hoffnung auf große Taten schaffte es NiP zwar zum Major scheiterte allerdings in der „New Legends Stage“ an Teams wie NaVi, Team Liquid und MiBR. Dennoch war dies ein Erfolg für die Schweden, denn in die Open Qualifier oder das europäische Minor musste man somit nicht mehr, man war direkt zur „New Challengers Stage“ der IEM Kattowitz qualifiziert.
Nach der kleinen Erfolgsgeschichte sah es allerdings wieder wie vorher aus, NiP verpasste die Qualifikation zu den ESL Pro League Finals, konnte sich nicht für die Playoffs der EPICENTER 2018 qualifizieren und schloss das Jahr mit einem letzten Platz bei der BLAST Pro Series Lissabon ab. Lediglich der zweite Platz in Kopenhagen sah nach der Stärke des FACEIT Major aus.
Nun geht es für Ninjas in Pyjamas in ein weiteres Major, eine weitere „New Challengers Stage“ gegen Teams die stärker geworden sind und hungrig auf einen Platz im nächsten Major sind. Das erste Spiel geht gegen das brasilianische Team FURIA Esports, ein Team junger Spieler die auf ihrem Weg durch das amerikanische Minor unter anderem Team Envy aus dem Weg räumten.
Einfach ist und bleibt es für die Schweden somit nicht, doch die Zeit in der man mit einer fehlgeschlagenen Qualifikation viel verlieren konnte sind vorbei.
Coverage-Links
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